Eine große Merkwürdigkeit bei der psychologischen Definition von Persönlichkeit scheint mir die geringe Bedeutung des Körpers zu sein.
Bei ‘meinem’ HEXACO-Test wurde ich weder nach Geschlecht noch nach Alter gefragt. Diese Auslassung mag der Politischen Korrektheit im Amerikanischen Raum geschuldet sein. Allgemein fällt jedoch auf, dass Persönlichkeit nicht in der Körperlichkeit ihr Fundament hat. Dies scheint mir ein historisch gewachsener Fehler zu sein, den es umgehend zu korrigieren gilt.
Persönlichkeit hat ihr Fundament in der Körperlichkeit.
David Hahnemann hat vielen und auch mir einen großen Gefallen getan, indem er die Begriffe ‘System I’ und ‘System II’ eingeführt und ausreichend beschrieben hat. Wir alle unterscheiden uns in diesen Systemen und daher sollten sie in die Persönlichkeitsbeschreibung mit einfließen.
Die wichtigste Kategorisierung von Menschen ist die Unterscheidung in ‘männlich’ und ‘weiblich’. Wie jemand so treffend formulierte: “Im Kindergarten hört man die Begrüßung: ‘Hallo, liebe Jungs und Mädchen!’. Schon von Kindesbeinen haben wir also gelernt, dass die erste Unterscheidung das Geschlecht ist.
Ein weiteres, wichtiges Kriterium ist das Alter. Persönlichkeit verfestigt sich typischerweise mit dem Alter.
An vielen körperlichen Eigenschaften können wir nichts verändern. Geschlecht und Alter sind nun einmal so wie sie sind.
Es gibt jedoch körperliche Eigenschaften, die wir - in Maßen - doch verändern können.
In modernen Ländern führen wir einen Lebensstil, bei dem wir unseren Körper zu wenig einsetzen. Dies führt nicht nur zu Krankheiten und vorzeitigen Gebrechen, sondern auch zu Persönlichkeitsveränderungen.
Hierzu ein Deep Dive.
System I und System II sind (natürlich) eng gekoppelt. Trotzdem kann man sie als eigenständige Komponenten ansehen. Für die Persönlichkeitsanalyse ist die Frage relevant: Wie unterscheiden sich diese beiden Systeme zwischen Menschen und welche dieser Unterscheidungen wird als relevant empfunden?
Gerade die Frage der Relevanz bringt uns in den Bereich der Kultur.